Rollenspiele und Simulationen

Wie Sie Ihre Teilnehmenden begeistert zum Spielen bringen

"Ich mache aber keine Rollenspiele!", diesen Satz haben viele Trainer/innen schon einmal gehört, manchmal sogar ganz zu Beginn eines Trainings. Noch bevor das Seminar offiziell gestartet ist. Viele Menschen haben Sorge, sich zu blamieren, wollen nicht im Rampenlicht stehen oder fühlen sich unwohl, wenn sie keine Kontrolle über die Situation haben. 

 

Wenn ein Rollenspiel gelingt und alle Beteiligten mit Freude dabei sind, kann das Rollenspiel eine der effektivsten Lehrmethoden überhaupt sein. Schließlich kann es wunderbar praxisnah sein und damit den Transfer sichern. Deshalb stellen sich viele Trainer/innen die Frage: "Wie schaffe ich es, dass meine Teilnehmenden Rollenspiele machen und sie nicht verweigern?" 

"Stehen Sie doch mal alle auf!"

Viele Trainer/innen bezeichnen Rollenspiele in Gegenwart von Teilnehmenden als Simulation, um das angstbesetzte Wort zu umgehen. Die meisten Teilnehmenden durchschauen die Wortklauberei sofort. Für sie ist klar: Sie sollen "Spielchen spielen".

 

Nach unserer Erfahrung gelingen Rollenspiele ganz leicht, wenn Sie als Lehrperson einfach anfangen, statt lange zu erklären, was als nächstes passieren wird. Bringen Sie die Teilnehmenden in die Aktivität und sie werden gar keine Zeit haben, sich zu fragen, ob sie mitmachen wollen oder nicht. Ein Klassiker der Anmoderation von Spielen: "Stehen Sie doch mal alle auf!" Wenn Sie dabei selbst auch aufstehen und mit gutem Beispiel voran gehen, werden es Ihre Teilnehmenden höchstwahrscheinlich auch tun.

Bit by bit erklären, um Teilnehmende zu aktivieren

Gehen Sie in der weiteren Moderation genauso kleinschrittig vor. Wenn Sie drei Gruppen bilden wollen, lassen Sei die Teilnehmenden beispielsweise als nächstes schnell durchzählen: "Zählen Sie mal kurz durch, immer A, B, C, A..." und deuten Sei dabei auf die ersten vier Teilnehmenden. Der Rest der Gruppe wird weitermachen. Lassen Sie die Teilnehmenden anschließend in ihren Gruppen zusammengehen und sich hinsetzen: "Alle >>As<< kommen hierher, alle >>Bs<< hierher..., setzt euch mal schnell zusammen." Wenn Sie Fallbeispiele vorbereitet haben, können Sie jetzt mitgebrachtes Arbeitsmaterial austeilen und jede Gruppe anweisen, sich zusammenzusetzen und das Material durchzulesen. 

 

Klingt simpel? Ist es auch. Hätten Sie zu Beginn gesagt: "Wir werden jetzt drei Gruppen bilden, jede Gruppe setzt sich in einer Raumecke zusammen und ich werde dann jeder Gruppe einen Fall austeilen, den Sie sich dann bitte durchlesen und in verteilten Rollen bearbeiten", wären Sie bei dem einen oder der anderen spätestens bei "Fall austeilen" auf Widerstand gestoßen. Wenn dieses Signalwort erst kommt, wenn die Person schon mitten im Geschehen ist und es gleich weitergeht, wird sie es den inneren Widerstand wahrscheinlich kaum bemerken und einfach weiterhin mitmachen. 

Rollenspiele mit Wohlfühlfaktor

Je nach Rollenspiel-Setting werden sich Ihre Teilnehmenden auch bei der besten und kleinschrittigsten Moderation nicht wohlfühlen und die Mitarbeit vielleicht verweigern. Sie können sich sicher vorstellen, wie es einer eher introvertierten Person ergehen wird, wenn sie vor der ganzen Gruppe und womöglich bei laufender Kamera eine schwierige Kommunikationssituation lösen soll, bei der Sie den "Bad-Cop" spielen. Eine unserer absoluten Lieblingsmethoden mit höherem "Wohlfühlfaktor" ist diese:

  • Drei für einen: Mit dieser Methode können Sie den Druck, der in vielen Rollenspielen auf der "Person da vorne" lastet, verteilen. Statt einer Person, bitten Sie gleich drei nach vorn. Einer Person geben Sie einen Gegenstand in die Hand, zum Beispiel einen Ball. Diese Person ist jetzt die agierende Person und wird angesprochen, bis sie den Gegenstand an eine andere Person weitergibt, die nahtlos weitermacht, als habe sie die ganze Zeit das Gespräch geführt. Wann immer der Druck zu groß ist, der agierenden Person die Ideen ausgehen oder sie einfach keine Lust mehr hat, kann sie also abgeben und die Rollenspielsituation völlig legitim kurz verlassen. Solange bis ihr der Ball wieder gegeben wird. Im anschließenden Feedback an die drei Personen wird nicht unterschieden, welche Person etwas gesagt oder getan hat.

Mit der Eniqma Edition fürs Rollenspiel öffnen

Nach unserer Erfahrung und der unserer Kund/innen gelingt es mit den Trainingsvideos aus der Eniqma Edition besonders leicht, Teilnehmende zum Spielen zu bringen. Meist zeigen wir zunächst ein Negativbeispiel zum jeweiligen Trainingsthema. Anschließend entsteht fast automatisch eine lebhafte Diskussion, in der die Szene ausgewertet wird. Die Teilnehmenden entwickeln Ideen, wie die Situation besser gelöst werden könnte. Manchmal kommt es vor, dass die "Rampensäue" Ihrer Gruppe von selbst vorschlagen, die Szene in verbesserter Form zu spielen. Die Schauspielszene hat großes Identifikationspotenzial, ist aber gleichzeitig noch nicht so nah dran am Leben der Teilnehmenden, dass es sie blockieren würde. Durch den Bezug zur gesehenen Szene, fällt es auch Ungeübten leicht, sich in die Rolle einzufühlen und zu spielen. 

 

Für den optimalen Transfer können Sie im nächsten Schritt, wenn alle fürs Thema geöffnet sind und bereitwillig aus ihrer Praxis berichten, mit den selbst erlebten Fälle der Teilnehmenden weiterarbeiten. So bekommen die Rollenspiele eine noch größere Relevanz und Intensität. 

 

Übrigens: Im Rahmen unserer Enterprise Videoproduktion verwirklichen wir auch ganz individuelle Trainingsvideos als Auftragsproduktionen. Hier können wir Ihre Themen in Ihrem Setting umsetzen oder sogar gemeinsam mit Ihren Mitarbeiter/innen entwickeln und verfilmen.